Sortenwahl Raps

Sortenwahl Raps

Tipps und Empfehlungen zur Sortenwahl

Sortenwahl im Raps – ein erster Schritt in Richtung Ertrag

Das Züchtungskriterium Nummer eins ist und bleibt der Ertrag. Um diesen bestmöglich abzusichern sind agronomische Eigenschaften wie zum Beispiel  Reife, Standfestigkeit und Winterhärte wichtig.  Ein weiterer Fokus liegt auf dem Resistenzmanagement, denn durch den Wegfall der Neonikotinioden Beizen sowie der zunehmenden Resistenzwirkung gegenüber Insektiziden müssen die neuen Rapssorten einen hohen genetisch fixierten Schutz vor Krankheiten und Schadorganismen aufweisen. Das müssen nicht immer unbedingt Resistenzen sein, denn diese beruhen meist auf dem Vorhandensein von einem Gen. Durch die Anpassung der Schadorganismen kann die Resistenz so auch schnell durchbrochen werden. Tolerante Sorten sind in der Regel nicht komplett Schadbildfrei,  haben aber den Vorteil, dass die Toleranz auf mehreren Genen beruht und daher wesentlich schwieriger zu durchbrechen ist. Eine Sorte muss somit nicht unbedingt eine klassische Phomaresistenz (RLM7) besitzen, einen guten Schutz bieten auch Sorten mit einer sogenannten quantitativen Phomaresistenz.

Für die Sortenwahl ist es ratsam nicht nur ein Jahr zu betrachten. Viele äußere Einflussfaktoren wie spezielle Witterungsbedingungen und Schädlingsdruck können dazu führen, dass eine Sorte in einem Jahr besonders gut bzw. besonders schlecht abschneidet. Um sicherzustellen, dass es sich dabei nicht um einen Jahreseffekt handelt werden in Deutschland Rapssorten erst nach 3-jähriger Prüfung vom Bundessortenamt zugelassen und auch die Länderdienststellen empfehlen Rapssorten erst nach einer 2-järhigen Prüfung in den Landessortenversuchen.  In der Praxis hat es sich bewährt, auf eine Mischung aus LSV geprüften, empfohlenen Sorten und neuem Sortenmaterial zu setzen. 

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