Sortenwahl Winterweizen

Sortenwahl Winterweizen

Empfehlungen zur Sortenwahl Winterweizen

Welche Sorte passt zu Ihrem Anbausystem?

Hohe Kornerträge sind die Grundvoraussetzung um bei hohen Kosten Weizen produzieren zu können. Die gesetzlichen Vorgaben beispielsweise im Bereich Düngung und der Verlust an Pflanzenschutzmitteln nehmen dem Landwirt jedoch immer mehr Handlungsoptionen in der Weizenproduktion – die Genetik wird dadurch immer wichtiger und die passende Sortenwahl ist von zentraler Bedeutung. Was moderne Sorten zusätzlich zu einem hohen Ertrag bieten sollten lesen Sie hier.

 

Die Blattgesundheit ist entscheidend für die Eignung einer Sorte für bestimmte Fruchtfolgen oder Aussaattermine. Gesunde Sorten weisen einen geringeren Pflanzenschutzbedarf bzw. geringere Ertragsverluste unter Befall auf und liefern dadurch auch einen monetären Vorteil für den Landwirt. Entscheidend ist, dass Sie die passende Sorte für Ihre Anforderungen wählen und eine starke Resistenzausstattung auch in eine geringe Behandlungsintensität umsetzen. Setzen Sie auf Sorten, die starke Resistenzen gegen früh in der Vegetationsperiode auftretende Pathogene mitbringen. Die erste Fungizidmaßnahme kann so im Idealfall entfallen oder zumindest erst später nötig werden. Sorten mit starker Mehltau- und Septoriaresistenz wie RGT REFORM und RGT DEPOT bieten sich für diesen Ansatz an. Eine starke Resistenzaussattung gegenüber Gelb- und Braunrost ist die beste Voraussetzung um auch im fortlaufenden Frühjahr reduzierten Pflanzenschutz zu praktizieren. Die teils starken Ertragsverluste infolge von Rostbefall und ihr hohes epidemisches Potential machen in anfälligen Sorten eine frühzeitige Behandlung und oft auch Folgespritzungen nötig. RAGT Winterweizensorten wie RGT DEPOT, RGT REFORM, PONTICUS, RGT SACRAMENTO und RGT AKTION zeichnen sich durch gute Resistenzen gegen Gelb- und Braunrost aus.

 

Die Fusariumresistenz einer Weizensorte ist insbesondere nach Mais, Getreide (Mulchsaat) aber auch Zückerrüben besonders im Fokus. Liegen für den Fusariumpilz um den Termin der Weizenblüte günstige Infektionsbedingungen vor neigen Sorten mit schwächerer Fusariumresistenz insbesondere nach ungünstigen Vorfrüchten zu stark erhöhten Gehalten an DON und ZEA im Erntegut. Werden die gesetzlichen Grenzwerte überschritten, darf das Erntegut nicht mehr vermarktet werden.

 

Die Winterfestigkeit von Weizensorten ist ein komplexes Merkmal und nur schwer nach mehrjähriger Prüfung mit hinreichender Sicherheit zu beschreiben. Gleichzeitig stellt die Auswinterung das Fundamentalrisiko schlechthin in der Weizenproduktion dar, führt zu empfindlichen Verlusten bei der Marktleistung und ist daher in auswinterungsgefährdeten Lagen durch den Anbau von Sorten mit guter Winterhärte abzusichern. In Regionen mit kahlfrostgefahr oder auf Höhenlagen ist es daher empfehlenswert, den Großteil der Weizenfläche mit Sorten zu bestellen, die vom Bundessortenamt im Merkmal Winterhärte mit der Ausprägungsstufe 4 oder besser eingestuft sind.

 

Die Standfestigkeit einer Sorte ist auf Standorten mit guter Wasserversorgung, beim Einsatz organischer Düngemittel und früh gesäten oder dichten Beständen gefordert. Insbesondere bei früh auftretenden Lager drohen Ertrags- und Qualitätsverluste sowie eine schlechtere Beerntbarkeit des Bestands. Auf eine Wachstumsreglerapplikation kann bei gut standfesten Sorten in trockenen Jahren teils verzichtet werden, was auch das Risiko von schlecht kalkulierbaren Einkürzungsmaßnahmen unter Trockenstress reduziert.

 

Qualität und Qualitätssicherheit

Entscheidend für den Landwirt ist die erzielte Qualität an der Gosse sprich Proteingehalt, Sedi und Fallzahl.

Der Proteingehalt der am Markt verfügbaren Winterweizensorten differiert stark und stellt ein zentrales Kriterium bei der Sortenwahl dar. Der Proteingehalt ist klar negativ mit dem Kornertrag korreliert, sodass insbesondere auf Standorten mit hohem Ertragspotential und in Jahren mit ausreichender Wasserversorgung die Marktanforderungen teils verfehlt werden. Unbedingt beachten sollten Sie, dass seit diesem Jahr ist der Proteingehalt nicht mehr Teil der Qualitätsparameter für die Zuordnung der Sorten zu den Qualitätsklassen E bis C ist. Diese Anpassung hat zur Folge, dass auch proteinschwächere Sorten als zuvor im Qualitätssegment zu finden sind. Der Anbau von Qualitätssorten mit (zu) geringen Proteingehalten ist meist nur im Vertragsanbau zielführend. Im A-Bereich empfehlen wir daher auf Sorten zu setzen, die im Merkmal Proteingehalt mit einer Ausprägungsstufe von mindesten 4 eingestuft sind.

Der Sedimentationswert ist ein Maß für die Proteinqualität und korreliert stark mit dem Proteingehalt und Backvolumen. Da der Sedimentationwert in hohem Maße sortenspezifisch ist und deutlich weniger durch die Wachstumsbedingungen und Umwelteinflüsse beeinflusst wird als der Proteingehalt oder die Fallzahl, ist beim Sedi die Sortenwahl entscheidend.

Die Fallzahl tritt in Jahren mit unbeständigen Erntewetter, wie zuletzt Ernte 2017, bei der Qualität in den Vordergrund. Insbesondere in Späterntegebieten bzw. in Regionen mit feuchten Sommern entscheidet die Stabilität der Fallzahl über Wohl und Wehe. Sorten die über eine hohe und stabile Fallzahl verfügen bringen die besten Voraussetzungen zur Erfüllung der geforderten Fallzahl mit. Die Winterweizensorten RGT REFORM und PONTICUS überzeugen hier auf ganzer Linie.

 

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